Nichts reinigt so, wie die Erfahrung des Selbst, die eine Flut von Heilung freisetzt, reinigende spirituelle Energie des bewussten und unbewussten Verstandes. Obwohl die meisten Einblicke nach einigen Stunden, manchmal Tagen wieder vergehen, produzieren sie kraftvolle Vasanas (Wünsche), die die Paxis inspirieren und den Verstand auf das Ziel ausrichten können.
Wenn man fleißig praktiziert, reinigen Mediationstechniken den Verstand, weil sie Gewahrsein in die unseligen Gedanken- und Gefühlsmuster bringen. Ungesunde Gedanken können das eindringende Licht des Gewahrseins nicht überleben. Transzendenz widerspricht der Reinigung nicht. Wenn der Meditierende den Verstand überwindet und aus der Warte des Selbst zu sehen beginnt, löst sich der Drang auf, das Gewahrsein aufrecht erhalten zu wollen, da das Selbst müheloses Gewahrsein ist.
Das Wissen um die Muster und Strukturen des Verstandes ist genauer, wenn es vom Standpunkt des Selbst aus betrachtet wird, als das Wissen, das vom Beobachter aus einem Teil des Verstandes hervorgebracht wird. Zweitens zerbricht die Transzendenz die Anhaftung an den Verstand, und das macht es leichter, mit ihm zu arbeiten. Und zu guterletzt kann die Transzendenz, die von Erforschung begleitet wird, Selbsterkenntnis erzeugen, die endgültige Reinigung.
Tatsächlich versteht der selbstrealisierte Meditierende die Sinnlosigkeit des Versuchs etwas zu reinigen, festzuhalten oder zu begreifen, das letztendlich nicht real ist. Für den Erleuchteten ist der Verstand niemals ein Problem, mit oder ohne störende Gedanken. Was ist ein gesunder, ausgebildeter Verstand? Ein offener Verstand ist gewillt, sich selbst anders zu sehen. Da Meditation von subtiler Natur ist und es schwierig ist, Erfahrungen objektiv einzuschätzen, sollte der Meditierende Schriften zu Hilfe nehmen und die Empfehlungen realisierter Seelen. Der Verstand, der sich einbildet, dass er qualifiziert sei, seine eigene Erfahrung nur auf der Basis von seinem Glauben und seiner Ansichten zu interpretieren, spirituell oder anders, ist nicht dafür bereit, die unpersönliche Sicht anzunehmen, wie sie von der spirituellen Wissenschaft vorgeschlagen wird und ist deshalb für Meditation ungeeignet.
Obwohl eine unpersönliche Sicht keine Selbstrealisation ist, ist sie eine notwendige Stufe, weil sie die Auswirkungen des Nicht- Begreifens des Selbst reinigt, d.h. die begrenzten Konzepte und störenden Gefühle, die es bewirkt. Schließlich löst sich sogar die Vorstellung „Ich bin grenzenloses Gewahrsein“ auf, in die immerwährende, wissende Erfahrung: Ich bin das Selbst. Der Verstand, der ein grandioses Erleuchtungserlebnis erwartet, um die Ignoranz zu beenden, sich aber weigert, seine Glaubenssätze und Vorstellungen zu erforschen, ist nicht zur Erleuchtung geeignet.
Meditation ist ein Mittel zur Selbstrelisation. Mal realistisch gesehen. Im besten Fall ist Selbstrealisation ein entferntes Ziel und von wenigen zu erreichen. Mehr noch, Autoritäten behaupten, das Selbstrelisation sich nur einstellt, wenn der Verstand relativ frei von Neurosen ist.
Da die Freiheit von Leiden das Ziel von jedem Menschen ist, ist Meditation auch psychologisch gesehen wertvoll, weil sie eine Brücke baut zwischen dem unbewussten und bewussten Verstand und die Beweggründe des Leids zum Vorschein bringt. Wenn die Gründe erkannt sind, lösen sie sich auf und das Leiden endet.
Erleuchtung kann geschehen, bevor die Samskaras (Eindrücke, Glaubenssätze) vollständig erschöpft sind.