Devageet – Oshos persönlicher Zahnarzt hat vor kurzem seinen Körper verlassen. Er schrieb dieses Gedicht, nachdem er an Krebs erkrankt war. Er war ein Gigant aus Gold, der diese Welt durch die Fruchtbarkeit seines großzügigen Teilens als einen besseren Ort zurückließ… Ich verneige mich in Dankbarkeit vor seinem überragenden Geist.
Ich habe Krebs.
Er hat mir mein Morgen weggezogen.
Mein Baum des Lebens wurde auf das Wesentliche gestutzt.
Es gibt eine neue Reinheit der Absicht.
Prioritäten werden auf den Prüfstand gestellt.
Der Krebs hat das Zaudern aufgelöst und
mir bleibt Freude und Dankbarkeit.
Der Krebs stahl mein Gepäck,
Jetzt fliege ich unerwartet höher.
Vielleicht mache ich mir was vor.
Wie kann ich das wissen?
Indem ich einfach tief in mein Herz hinein fühle.
Dort finde ich Freude, Humor, Dankbarkeit und Entzücken.
Allein in der Nacht; wache ich jetzt mehrmals auf, der Krebs entpuppt sich als ein Erwacher.
Mein Schlaf war tief, aber jetzt,
Dank der Onkologie bin ich jenseits der Psychologie.
Was für ein Witz!
Ich brauche nicht zu wissen, was als nächstes kommt.
Ich muss einfach jetzt und hier präsent sein.
Lachen, Freude, Meditation, Liebe, Freundschaft,
begleiten mich auf dieser erstaunlichen Reise.
Sie sind jetzt hier, während ich schreibe.
Sogar diese Chemotherapie erweist sich als unerwarteter Freund.
Wer hätte das ahnen können? Ich nicht.
Ich erinnere mich, wie Osho sagte:
Handel niemals aus Angst.
Aus Angst zu handeln, auch wenn es richtig zu sein scheint, erweist sich
früher oder später immer als falsch.
Ich suche nach meiner Angst.
Versteckt sie sich?
Ich habe sie noch nicht gefunden.
Aber die Suche hat ein weiteres unerwartetes Juwel gefunden:
Meditation und Gewahrsein dringen jetzt sogar in meinen Schlaf ein.
Der Krebs hat mir den Schubs gegeben, den ich brauchte.
Ich hatte mich lange als Vorsitzenden des „Clubs der Langsam Lernenden“ betrachtet.
Langsam oder nicht, der Krebs zeigt, dass etwas passiert und weiterhin geschieht.
Ja, vielleicht mache ich mir etwas vor.
Na und!
Ich bin in Wahrheit, Bewusstsein und Glückseligkeit.
Hier sitzt nun ein alter Meditierender, voll zytotoxischer Drogen, der still den Verlust seines Bartes betrauert.
Ich bemerke, dass ich lächel und dann laut lache.
In mir tanzt es.
Ich liebe die Lächerlichkeit dieses Paradoxons, das gerade geschieht.
Wer hätte das geahnt?
Ich nicht.
Aber sagte Osho nicht: Der Tod kommt tanzend.
Das Hier und Jetzt fühlt sich nicht wie der Tod an, eher wie ein vergrößertes Leben.
Was auch immer kommen mag, egal wann, ich bin bereit,
Dankbar weit über diese armseligen Worte hinaus.
Devageet ’15 Jan 1938 – 26 jan 2020
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John Davids
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